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Altglas richtig entsorgen

Öffentliche Altglascontainer in Deutschland für Weißglas, Braunglas und Grünglas an einem sonnigen Tag

85%

Recyclingquote

-75%

Energieeinsparung

Recyclingzyklen

Glas ist ein fantastischer Werkstoff – er kann unendlich oft eingeschmolzen und zu neuen Produkten geformt werden, ohne an Qualität zu verlieren!

Die Voraussetzung dafür ist jedoch die richtige Sammlung und Trennung nach Farben in den Altglascontainern. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Altglas korrekt entsorgen und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Finden Sie hier einen Überblick über alle Abfallarten.

Hände reinigen leere Glasbehälter unter fließendem Wasser in einer Spüle
Glas kann unendlich oft recycelt werden – korrekte Trennung vorausgesetzt.

Die richtige Farbtrennung

Die strikte Trennung nach den Farben Weiß (Klarglas), Braun und Grün ist das A und O beim Altglasrecycling. Nur so kann die Qualität des recycelten Glases gewährleistet werden.

Bereits kleine Mengen andersfarbigen Glases können eine ganze Charge verfärben. Besonders wichtig ist dies bei Weißglas, das nur aus reinem Klarglas wiederhergestellt werden kann. Grünglas ist am tolerantesten gegenüber Fehlfarben, daher gehört blaues oder andersfarbiges Glas immer hier hinein.

Nahaufnahme von Händen, die Glasflaschen sorgfältig nach Farben (Weiß, Braun, Grün) in separate Behälter sortieren.
Die korrekte Trennung nach Farben ist entscheidend für hochwertiges Recyclingglas.

Weißglas

  • Klare Flaschen (Wasser, Essig, Spirituosen)
  • Klare Konservengläser (Marmelade, Gurken)
  • Klare Kosmetikfläschchen

Wichtig: Muss 100% farbfrei sein!

Braunglas

  • Braune Flaschen (Bier, Wein, Saft, etc.)
  • Braune Medizinfläschchen (aus Glas)
  • Alle brauntönigen Glasverpackungen

Tipp: UV-Schutz für lichtempfindliche Produkte

Grünglas & Andere

  • Grüne Flaschen (Wein, Sekt, Öl, etc.)
  • Blaue, rote und andersfarbige Gläser
  • Alle nicht eindeutig weißen oder braunen Gläser

Merke: Grünglas verträgt am besten Fremdfarbenmischungen

Was darf NICHT ins Altglas?

Störstoffe können den gesamten Recyclingprozess beeinträchtigen!

Falsch entsorgte Materialien verursachen hohe Kosten und mindern die Qualität des recycelten Glases.

Verpackungsmaterialien

  • Deckel und Verschlüsse (gehören in den Gelben Sack/Tonne)
  • Kronkorken, Schraubverschlüsse, Plastikdeckel

Keramik & Porzellan

  • Porzellan, Keramik, Steingut (Bruch gehört in den Restmüll)
  • Tassen, Teller, Vasen aus Porzellan/Keramik

Andere Glasarten

  • Trinkgläser, Vasen, Bleikristall (Restmüll)
  • Fensterglas, Spiegelglas, Autoscheiben (Wertstoffhof)
  • Feuerfestes Glas (z.B. Auflaufformen, Glaskannen)

Leuchtmittel & Medikamente

  • Glühbirnen, Energiesparlampen, LEDs (Elektroschrott)
  • Leere Medikamentenfläschchen mit Restanhaftungen (Restmüll oder Apotheke)
Beispiele für Störstoffe im Altglas: Eine Keramiktasse, ein Trinkglas und eine Glühbirne neben Altglascontainern.
Porzellan, Trinkgläser oder Leuchtmittel gehören nicht ins Altglas!

Wichtige Hinweise & Tipps für die Entsorgung

  • Deckel entfernen: Schraubdeckel, Kronkorken etc. gehören in den Gelben Sack/Tonne. Auch wenn moderne Anlagen sie teilweise aussortieren können, ist die getrennte Sammlung effizienter.
  • Ausspülen nicht nötig: Ein kurzes Auskratzen oder "löffelrein" genügt. Spülen verbraucht unnötig Wasser und Energie. Die hohen Temperaturen beim Schmelzen beseitigen Anhaftungen.
  • Einwurfzeiten beachten: Achten Sie auf die Ruhezeiten! Der Einwurf ist aus Lärmschutzgründen meist nur werktags zu bestimmten Zeiten erlaubt (siehe Aufkleber am Container). Nehmen Sie Rücksicht auf Anwohner.
  • Blaues/Andersfarbiges Glas: Gehört immer zum Grünglas, da Grünglas am tolerantesten gegenüber Fehlfarben ist.
  • Keine Kisten/Kartons: Werfen Sie nur das lose Glas ein, keine Getränkekästen oder Umverpackungen aus Pappe. Stellen Sie auch nichts neben die Container.
  • Pfandflaschen erkennen: Glasflaschen mit Pfand (Mehrwegflaschen) gehören zurück in den Handel, nicht in den Altglascontainer. Sie sind meist an einem eigenen Logo oder der typischen Form erkennbar.
Foto eines typischen deutschen Altglascontainers mit einem Schild, das die erlaubten Einwurfzeiten angibt.
Bitte beachten Sie die Einwurfzeiten an den Containern, um Lärmbelästigung zu vermeiden.

Der Weg vom Container zur neuen Flasche

1. Sammlung & Transport

Nach der Einsammlung in Containern wird das Altglas zu speziellen Aufbereitungsanlagen transportiert. Je nach Region übernehmen verschiedene Unternehmen diesen Prozess.

2. Sortierung & Reinigung

In der Anlage werden Fremdstoffe entfernt – Metalle durch Magnete, leichte Materialien durch Luftstrom und Keramik durch optische Sensoren. Etiketten werden abgelöst und das Glas gereinigt.

3. Zerkleinern & Schmelzen

Das sortierte Glas wird zu sogenannten Scherben zerkleinert und bei ca. 1.600°C eingeschmolzen. Beim Schmelzprozess werden die Glasscherben mit Primärrohstoffen vermischt – je nach gewünschtem Endergebnis.

4. Formgebung & Qualitätskontrolle

Die flüssige Glasmasse wird in Formen gepresst oder geblasen. Anschließend erfolgt eine gründliche Qualitätskontrolle, bei der die neuen Glasprodukte auf Fehler und Festigkeit überprüft werden.

5. Neue Produkte

Nach nur 4-6 Wochen können aus Ihrem Altglas bereits neue Flaschen oder Gläser entstanden sein, die wieder in den Handel gelangen. Der Kreislauf beginnt von vorne!

Wichtige Hinweise & Tipps

Deckel entfernen

Schraubdeckel, Kronkorken etc. gehören in den Gelben Sack/Tonne. Auch wenn moderne Anlagen sie teilweise aussortieren können, ist die getrennte Sammlung effizienter.

Ausspülen nicht nötig

Ein kurzes Auskratzen oder "löffelrein" genügt. Spülen verbraucht unnötig Wasser und Energie. Die hohen Temperaturen beim Schmelzen beseitigen Anhaftungen.

Einwurfzeiten beachten

Achten Sie auf die Ruhezeiten! Der Einwurf ist aus Lärmschutzgründen meist nur werktags zu bestimmten Zeiten erlaubt (siehe Aufkleber am Container).

Blaues/Andersfarbiges Glas

Gehört immer zum Grünglas, da Grünglas am tolerantesten gegenüber Fehlfarben ist. Weißglas muss sortenrein bleiben!

Keine Kisten/Kartons

Werfen Sie nur das lose Glas ein, keine Getränkekästen oder Umverpackungen aus Pappe. Stellen Sie auch nichts neben die Container.

Pfandflaschen erkennen

Glasflaschen mit Pfand (Mehrwegflaschen) gehören zurück in den Handel, nicht in den Altglascontainer. Sie sind meist an einem eigenen Logo erkennbar.

Foto eines typischen deutschen Altglascontainers mit einem Schild, das die erlaubten Einwurfzeiten angibt.
Bitte beachten Sie die Einwurfzeiten an den Containern, um Lärmbelästigung zu vermeiden.

Altglascontainer finden

Wo kann ich mein Altglas entsorgen?

In Deutschland gibt es rund 300.000 Altglascontainer. Mit großer Wahrscheinlichkeit finden Sie auch in Ihrer Nähe einen Standort.

Nutzen Sie das Suchformular, um Altglascontainer in Ihrer Umgebung zu finden. Alternativ können Sie auch bei Ihrer Gemeinde oder Ihrem lokalen Abfallwirtschaftsbetrieb nachfragen.

* Leitet zur Website Ihres lokalen Entsorgungsbetriebs weiter.

Deutschland im internationalen Vergleich

Deutschland zählt zu den internationalen Vorreitern im Glasrecycling. Mit einer Recyclingquote von über 85% liegt Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt von 76%.

Glasrecycling-Quoten im Vergleich (2023)

Deutschland 85%
Belgien 80%
EU-Durchschnitt 76%
USA 33%

Erfolgsmodell Deutschland

  • Flächendeckendes Containersystem seit den 1970er Jahren
  • Gut etablierte Getrenntsammlung nach Farben
  • Hohe Verbraucherakzeptanz und -beteiligung
  • Erfolgreiche Verknüpfung mit Mehrwegsystemen

Zukünftige Herausforderungen

  • Weitere Reduktion von Fehlwürfen (Störstoffen)
  • Optimierung der Transportwege zur CO2-Reduktion
  • Steigerung des Mehrweganteils gegenüber Einwegverpackungen
  • Verbesserung der Sammelquote in städtischen Gebieten

Umweltauswirkungen & Recyclingprozess

Energieeinsparung

  • Bis zu 75% weniger Energieverbrauch
  • Reduzierte CO₂-Emissionen
  • Geringerer Rohstoffbedarf

Ressourcenschonung

  • Weniger Sandabbau nötig
  • Reduzierter Wasserverbrauch
  • Schonung natürlicher Habitate

Wirtschaftlicher Nutzen

  • Schaffung lokaler Arbeitsplätze
  • Reduzierte Produktionskosten
  • Stärkung regionaler Wirtschaft

1. Sammlung & Sortierung

Nach Farben getrennte Sammlung in Containern, manuelle und maschinelle Qualitätskontrolle zur Entfernung von Störstoffen.

2. Aufbereitung

Zerkleinern zu Glasscherben, Reinigung von Verunreinigungen, Entfernung von Metallen und anderen Fremdstoffen.

3. Einschmelzen

Erhitzen auf ca. 1600°C, Beimischung von Rohstoffen zur Qualitätsanpassung, Homogenisierung der Schmelze.

4. Neue Produkte

Formgebung zu neuen Glasverpackungen, Qualitätskontrolle, Auslieferung an Abfüller.

Praktische Tipps

Vorbereitung

  • Gläser und Flaschen grob ausspülen - perfekte Reinigung nicht nötig
  • Deckel und Verschlüsse entfernen
  • Etiketten können dranbleiben

Transport & Entsorgung

  • Stabile Box oder Tasche für den Transport verwenden
  • Rücksichtsvoll einwerfen - Lärmbelästigung vermeiden
  • Beste Einwurfzeiten: Werktags zwischen 7:00 und 19:00 Uhr

Wussten Sie schon?

  • Eine Glasflasche kann bis zu 50-mal wiederbefüllt werden, bevor sie recycelt wird.
  • Aus recyceltem Glas hergestellte Flaschen sparen 75% Energie im Vergleich zu Neuproduktion.
  • Deutschland hat eine der höchsten Glasrecyclingquoten weltweit.
  • Eine recycelte Glasflasche kann bereits nach 4 Wochen als neue Flasche im Handel sein.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Warum muss Glas nach Farben getrennt werden?

Die Farbtrennung ist essentiell für die Qualität des recycelten Glases. Bereits kleine Mengen andersfarbigen Glases können eine ganze Charge verfärben. Besonders wichtig ist dies bei Weißglas, das nur aus reinem Klarglas wiederhergestellt werden kann. Grünglas ist am tolerantesten gegenüber Fehlfarben, weshalb blaues und andersfarbiges Glas hier entsorgt wird.

Müssen Etiketten und Deckel entfernt werden?

Etiketten können am Glas bleiben, da sie im Recyclingprozess entfernt werden. Deckel und Verschlüsse sollten jedoch entfernt und in den Gelben Sack/Tonne entsorgt werden. Moderne Anlagen können zwar Metalle aussortieren, aber eine getrennte Sammlung ist effizienter.

Wohin mit Trinkgläsern und Fensterglas?

Trinkgläser, Fensterglas und andere Glasprodukte haben eine andere Zusammensetzung als Verpackungsglas und gehören nicht in den Altglascontainer. Trinkgläser gehören in den Restmüll, Fensterglas sollte zum Wertstoffhof gebracht werden.

Muss ich das Glas vor dem Einwerfen spülen?

Nein, ein gründliches Spülen ist nicht notwendig. Ein grobes Auskratzen oder "löffelrein" genügt vollkommen. Die hohen Temperaturen beim Einschmelzen (ca. 1600°C) beseitigen alle Verunreinigungen. Unnötiges Spülen verschwendet nur Wasser und Energie.

Was passiert mit dem gesammelten Altglas?

Das gesammelte Altglas wird zunächst nach Farben sortiert und von Störstoffen befreit. Anschließend wird es zu Scherben zerkleinert und bei etwa 1600°C eingeschmolzen. Aus der Schmelze werden neue Glasprodukte geformt. Dieser Prozess kann unendlich oft wiederholt werden, ohne dass die Qualität des Glases leidet.

Warum gibt es Einwurfzeiten für Altglascontainer?

Die Einwurfzeiten dienen dem Lärmschutz der Anwohner. Das Einwerfen von Glas verursacht erheblichen Lärm, der besonders in den Abend- und Nachtstunden als störend empfunden wird. Typische Einwurfzeiten sind werktags zwischen 7:00 und 19:00 Uhr. Die genauen Zeiten stehen auf den Containern.

Wohin mit Porzellan und Keramik?

Porzellan und Keramik gehören auf keinen Fall in den Altglascontainer! Sie haben einen höheren Schmelzpunkt als Glas und können den Recyclingprozess stören. Kleinere Mengen gehören in den Restmüll, größere Mengen können zum Wertstoffhof gebracht werden.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Jede richtig entsorgte Glasflasche trägt zum Umweltschutz bei. Machen Sie mit!

Wertstoffhof finden